Wow, Frau: Franka

Wer bist du? Und was machst du so?

Ich bin Franka, 30 Jahre alt und zweifach Mama von ehemals #2unter2. Vor meinem Vollzeitjob als Mama war ich als Senior Social Media Managerin in Hamburger Agenturen tätig. Aufgrund des Nachwuchses sind wir dann kurz vor der Geburt unserer Tochter in meine Heimat gezogen und wohnen nun im Emsland.

Nachdem unsere große Tochter (inzwischen gute 2 Jahre alt) sehr gefühlsstark und fordernd war, haben wir bei Baby No2 auf ein Anfängerbaby gehofft, aber ein Schreibaby bekommen. Schon bei der Geburt, bei der der Papa nicht dabei sein durfte, weil er Corona hatte, schrie er und es nahm kein Ende. Ich war einige Monate mit beiden Kids (Altersabstand 17 Monate) + Hund die meiste Zeit alleine zuhause. Diese Erfahrung hat mich trotz familiärer Unterstützung an meine psychischen und körperlichen Grenzen gebracht.

Die Erlösung war dann ein unverhoffter Kita-Platz für unsere Tochter und meine Ausbildung zur Trageberaterin, die ich (zumindest im theoretischen Teil) zu 90% mit Baby an der Brust absolviert habe. Die Ausbildung war zwar ein zusätzlicher Stressfaktor, hat mir aber dabei geholfen, zu akzeptieren, was in den Monaten davor passiert ist. Das Schreien wurde weniger und ich hatte plötzlich eine neue und sinnstiftende Aufgabe.

Wie ein Phönix aus der Asche erstehe ich nun langsam wieder auf. Gehe wieder mehr unter Leute, nehme zu, arbeite wieder nebenher und bin plötzlich nicht mehr nur noch die Mama, die verzweifelt versucht, ihr Baby ruhig zu stellen.

Wie würdest du dein Leben aktuell beschreiben?

Voll. Alles. Schnell. In den letzten Monaten hat sich unser Leben komplett auf den Kopf gestellt. Mein Mann und ich haben beide beruflich neue Wege eingeschlagen. Wir sind nun sehr flexibel, tragen aber auch alleinige Verantwortung für unseren Erfolg und arbeiten oft noch am späten Abend, wenn die Kids schlafen. Trotz des straffen Zeitplans, liebe ich die Abwechslung, die unser Alltag nun mit sich bringt.

Was macht dich glücklich?

Zu sehen, wie meine Kids immer unabhängiger von mir werden und ich jeden Tag mehr Freiraum für mich bekomme. Außerdem genieße ich es, dass die beiden damit beginnen, ein geschwisterliches Verhältnis aufzubauen.

Was ist dein Lieblingsmoment des Tages?

 Der erste warme Kaffee, den ich im Spielzimmer genieße, während ich meinem Sohn beim Spielen zugucke.

Dein Lifehack für das Leben als Mama?

Tragen! Obwohl mein Baby inzwischen 11 Monate alt ist und nicht mehr schreit, macht das Tragen unseren Alltag überhaupt erst so möglich, wie er gerade ist. Ich gewinne dadurch so viel Flexibilität, weil Schlafen überall und jederzeit möglich ist. Auch unsere Große trage ich immer noch, wenn sie krank ist oder sie müde Füße hat. Mich macht das Tragen unabhängiger und ich kann meinen Alltag mit beiden Händen bestreiten, während meine Kindern trotzdem die eingeforderte Nähe bekommen.

Was waren deine größten Learnings, die du als Mama hattest?

1. Ich lebe mehr im Hier und Jetzt. Pläne sind mit Kleinkind und Baby eh nur Theorie und so nehme ich jede Minute an, wie sie ist und entscheide dann.

2. Ich hinterfrage mich selbst und stelle fest, wie viele Glaubenssätze wir alle in uns tragen, die nicht immer gesund sind. Schon alleine mit diesem Bewusstsein, schaffe ich es immer öfter, von alten Mustern abzuweichen und neue, bessere Wege einzuschlagen.

3. Ein Kind zu gebären (egal auf welchem Weg) ist der krasseste Ego-Boost den es gibt. Mein Selbstbewusstsein ist dank meiner Kinder viel größer als vorher.

Hast du ein Erziehungsmotto?

Ich habe gar nicht das Gefühl, dass ich erziehe. Meine Kinder sollen nirgendwohin gezogen werden, sondern sich frei entwickeln. Ich bemühe mich, mit gutem Beispiel voranzugehen und zu ihrem eigenen Schutz Grenzen aufzuzeigen, wo nötig. Ich denke, dass wir unsere Kinder oft unterschätzen. Schon bevor Erziehungsratgeber in den Regalen standen, sind großartige Menschen herangewachsen. Also: Wir setzen die Leitplanken und vertrauen auf das Potenzial, das in unseren Kindern steckt.

Was hilft dir, wenn du einen so richtig beschissenen Tag hast?

Sahne-Pudding auf dem Sofa, Trash-TV und das Wissen, dass der morgige Tag schon wieder ganz anders aussehen kann.

Wenn du morgen einen freien Tag nur für dich hättest… was würdest du tun?

Ein Hotelzimmer mieten, Essen bestellen und Serien gucken. Außerdem natürlich eine ganze Menge Schlaf nachholen. Vermutlich könnte ich diese Auszeit aktuell aber noch gar nicht so sehr genießen. Ich stehe noch in zu starker Abhängigkeit mit meinen Kids und das ist okay. Es kommen auch wieder andere Zeiten und dann gönne ich mir gleich ein langes Wochenende nur für mich.

Hast du eine aktuelle Lieblingssache, die du der Crowd empfehlen kannst?

Ich trinke jeden Morgen eine große Tasse Tee (0,5L), da ich das Trinken im Laufe des Tages oft vergesse. So kann ich direkt morgens meinen Flüssgkeitshaushalt auffüllen.

Für alle stillenden Mamas: ShirtUp. Ist ein Still-Clip, der modisch aussieht und aus jedem Oberteil ein praktisches Stillshirt macht.

Wo findet man dich? / Wo kann man mehr über dich erfahren?

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