Wie würdest du dein Leben aktuell beschreiben?
Ende 2023 kam meine kleine Tochter auf die Welt und hat unser Leben zu dritt noch einmal komplett neu durchgewürfelt. Als Selbständige bin ich nicht komplett in Elternzeit, sondern arbeite nebenher (und das macht mir auch wirklich Spaß). Und so verbringe ich meine Zeit irgendwo zwischen Arbeitszimmer, Hochzeiten und Momenten beim Stillen meiner Tochter.
Vor kurzem haben wir 6 Wochen auf der kanarischen Insel Lanzarote verbracht und haben uns damit einen großen Traum erfüllt: Familienzeit, Strand und Surfen. Das war unvergesslich schön und hat uns als Familie geprägt. Aktuell vermisse ich das Meer schon wieder sehr. Der Große hat die Kita vermisst und freut sich sehr, dass er jetzt wieder jeden Tag mit anderen Kindern spielen kann. Und unsere gemütliche Wohnung in der Karlsruher Innenstadt hilft gegen das Fernweh.
Was macht dich glücklich?
Da gibt es Vieles! Glücklich und zufrieden macht mich der Ausblick auf das Meer und die Wellen.
Außerdem liebe ich tiefgründige Gespräche über das Leben und die Liebe. Das hat mich auch zu meiner Selbständigkeit als Freie Traurednerin gebracht. Durch die Gespräche mit meinen Hochzeitspaaren lerne ich viel Neues über Wege und Arten das Leben zu führen. Darf erfahren, was Menschen zusammenbringt. Und dazu bringt zu sagen: “Wir wollen diesen Weg durch das Leben gemeinsam gehen – als Team.” Um es mit den Worten aus einem Janosch-Buch zu sagen: Das finde ich “unheimlich und schön” zugleich. Jedes Paar ist anders, bringt seine eigene Geschichte mit. Und meine Aufgabe ist es, aus dem was mir das Hochzeitspaar erzählt, eine individuelle Trauung zu gestalten. Konfetti fürs Herz. Die Freude, Liebe und Dankbarkeit am Tag der Hochzeit in den Augen des Paares zu sehen, macht mich demütig und glücklich!
Wenn ich dann am Abend nach der Hochzeit mit meinem Mann bei einem Aperol Spritz auf den Tag anstoße, dann bin ich immer wieder froh, dass ich mich damals 2018 selbständig gemacht habe.
Was ist dein Lieblingsmoment des Tages?
Ich liebe es, wenn wir morgens Zeit haben, in Ruhe aufzustehen und gemeinsam eine Runde im Bett kuscheln – auch, wenn da viel zu wenig Platz ist. Dann spüre ich, wie viel Fülle in meinem Leben ist und kann es gar nicht fassen. Was würde wohl mein 20-jähriges Ich dazu sagen?
Was waren deine größten Learnings, die du als Mama hattest?
Ohhhhh – da gibt es unendlich viele.
Unter anderem habe ich gelernt, dass der alte Spruch wirklich stimmt: Die Tage sind lang. Die Jahre sind kurz. Aber das nur am Rande.
Ich wusste vorher nicht, dass ich so viel Geduld aufbringen kann – ich bin echt ein ungeduldiger Mensch. Aber meine Kinder bringen mir immer wieder bei, dass da noch mehr geht. Mit den Kindern zusammen habe ich gelernt, dass ich die Mama sein kann, die ich bin. Ich bin nicht so gerne auf Spielplätzen zum Beispiel. Und arbeite gerne. Aber ich liebe es auch mit meinen Kindern zu malen, Lego zu bauen oder zu kneten. Seit ich mir eingestanden habe, dass ich nicht alles gerne machen muss, geht es uns allen deutlich besser! Ich habe gelernt, dass ich zu viel mehr Liebe fähig bin, als ich mir je zugetraut habe. Dass ich so viel mehr schaffen kann, als ich mir vorher vorstellen konnte. Und, dass ich so viel mehr Kraft habe, als ich wusste. Spätestens seit der Hausgeburt meiner Tochter weiß ich das.
Ich lerne wirklich jeden Tag Neues. Und gleichzeitig muss ich mich jeden Tag wieder an viele Learnings erinnern.
Dein Lifehack für das Leben als Mama?
Der passt zu dem, was ich eben geschrieben habe: Lerne dich als Mama kennen und sei du selbst. Auch, wenn das bedeutet, dass du manche Dinge, die andere Mütter gerne machen nicht gerne tust. Ich bin sicher, dass du dafür in anderen Bereichen der Knaller bist.
Hast du ein Erziehungsmotto?
Ein echtes Erziehungsmotto habe ich nicht. Aber ich versuche mich jeden Tag daran zu erinnern, dass wir alle hier als Individuen gleich wichtig sind – egal ob Erwachsene oder noch nicht. Und so möchte ich meinen Kindern begegnen: Ihnen zuhören. Auf Augenhöhe mit ihnen sprechen. Sie stärken und immer Mut machen, wenn sie das gerade brauchen. Für sie da sein. Mir ist es ganz wichtig, dass meine beiden Kinder sich angenommen und gesehen fühlen. Klar: An stressigen Tagen gelingt das mal schlechter als besser. Das gehört dazu. Aber dann versuche ich mich daran zu erinnern, dass wir morgen ja wieder eine neue Chance haben.
Was hilft dir, wenn du einen so richtig beschissenen Tag hast?
Da hilft nur ein extra großer Café Latte mit Sojamilch. Laute Tanzmusik. Und ein paar Minuten, in denen ich das Leben Leben sein lassen kann: Also 5 Minuten nur für mich helfen da schon sehr. Wenn mehr drin ist: Ein paar Folgen “This is us” gucken. Und in eine andere Welt abtauchen.
Wenn du morgen einen freien Tag nur für dich hättest… was würdest du tun?
Ich würde ans Meer fahren. Ein Buch mitnehmen und eine gute Playlist anhören (irgendwas mit Latinomusik, denn das macht mir gute Laune.) Am Meer würde ich dann einfach auf die Wellen starren und das Leben genießen. Zwischendurch baden gehen – oder surfen. Und wenn die Sonne dann untergeht und die Welt in dieses kitschige Licht taucht, dann könnte ich mein Glück gar nicht fassen. Das ist für mich Magie fürs Herz.
Hast du eine aktuelle Lieblingssache, die du der Crowd empfehlen kannst?
Vor kurzem habe ich das Buch von Judith Holofernes gelesen: Die Träume anderer Leute. Ein absolutes Meisterwerk einer Frau, die schreiben kann wie wenige. Und Gedanken hat, die viele von uns mitten ins Herz treffen. Ich habe es geliebt, mehr über ihre Zeit als Heldin zu erfahren. Und darüber, was es bedeutet, einen Lebenstraum wieder gehen zu lassen, weil der Traum sich mit anderen Träumen – wie dem eine Familie zu haben – eben nicht mehr so gut verträgt. So oft habe ich beim Lesen laut „Ja!“ gerufen. Und auch die ein oder andere Träne verdrückt. Absolut fantastisch und außergewöhnlich!
Wo kann man mehr über dich erfahren?
Ihr findet mich in meinem wuseligen Leben bei Instagram unter @athenepi
Und als Freie Traurednerin unter @fraupi_
Natürlich habe ich auch eine Website, auf der ihr gerne vorbeischauen dürft: www.fraupi.de
Du kennst auch eine Wow-Frau, die du hier gerne mal im Interview hättest? Dann schreibe gerne an meine Kollegin Johanna: johanna@isawhoelse.de