Tagebuch schreiben für’s Kind

Als Kind habe ich eines Tages die Tagebücher meiner Mama im Keller gefunden und mit ihr zusammen dann auch den ein oder anderen Eintrag gelesen. Ich fand es damals ultra spannend und schön, einen Einblick in ihre Gedankenwelt zu bekommen.

In meiner Schwangerschaft mit dem Mucki habe ich mich daran zurück erinnert. Und ein Tagebuch gekauft. In dicken Lettern schrieb ich den Namen meines Sohnes vorne auf den Einband und begann, meine Gedanken und Gefühle rund um ihn aufzuschreiben. Für ihn, an ihn gerichtet. Man könnte sagen, ich habe Selbstgespräche mit meinem ungeborenen Sohn geführt. Das Tagebuch habe ich geschrieben, bis er zwei Jahre alt war (und das Buch voll). Danach habe ich es durch ein Anekdoten-Buch ersetzt. Es kamen keine tiefen Gefühle mehr zu Papier, sonder mehr lustige Ereignisse, Dinge die er getan oder gesagt hat. Zum Beispiel: “15. April 2022: Mucki fragt meine Mama “Oma, kommt aus deinem Busen auch Milch?” Meine Mama: “Nein.” Er: “Wasser?”.

Das Buch liegt, anders als das persönliche Tagebuch, offen bei uns auf dem Wohnzimmertisch. So habe ich es immer schnell zur Hand und es sorgt bei Besuch für den ein oder anderen Lacher.

Eines Tages, wenn mein Sohn vielleicht (hoffentlich!) selbst Papa wird, möchte ich ihm die Bücher schenken. Oder, im schlimmsten Fall, falls ich unerwartet früh sterbe, möchte ich, dass man ihm die Bücher übergibt. Damit er auch im Falle meines Todes weiß, was er mir bedeutet (hat) und seine Mama und ihre Gedanken kennenlernt.

Für die kleine Murmel habe ich es vor Kurzem auch endlich (!) geschafft, ein Tagebuch zu kaufen und mir fest vorgenommen, ganz bald damit zu starten, um auch noch die Schwangerschaft in frischer Erinnerung zu Papier zu bringen.

Vielleicht ja auch eine Inspiration für dich?

 

Fotocredit: Content Pixie via Unsplash