Resilienz für Kinder: Stärke das Selbstbewusstsein deines Kindes

Von den Gastautorinnen Kathi und Olivia

Möchtest du, dass dein Kind glücklich ist und sich nicht von Widrigkeiten, Problemen und Krisen entmutigen lässt? Ganz ehrlich, wahrscheinlich wollen wir Mütter das alle! Das Gute: Wir können unseren Kindern helfen, stark und widerstandsfähig durchs Leben zu gehen. Wie? Indem wir helfen, die sogenannte Resilienz bei unseren Kindern zu trainieren. In diesem Artikel erfährst du, was Resilienz für Kinder genau bedeutet und wie du die psychische Widerstandskraft deiner Kinder stärken kannst.

Die Definition von Resilienz für Kinder

Resilienz ist die psychische Widerstandskraft deines Kindes. Sie wird oft als seelisches Immunsystem beschrieben, das dazu dient, mit den Herausforderungen und Krisen des Alltags umzugehen. Stell dir folgendes Szenario vor: Dein 8-jähriges Kind kommt nach der Schule nach Hause, und du steckst im Stau fest, wodurch du mindestens eine halbe Stunde zu spät sein wirst. Da dein Kind noch kein Smartphone hat, kannst du ihm nicht Bescheid geben. Dein Kind kommt zu Hause an und bemerkt, dass niemand da ist.

Hier kommt die Resilienz ins Spiel: Wie reagiert dein Kind auf diese unerwartete Situation? Sucht es eigenständig nach Lösungen und hofft auf deine baldige Rückkehr, oder gerät es in Panik, malt sich schlimme Szenarien aus und ist vor Sorge blockiert?

Wir alle wünschen uns, dass unser Kind die erste Reaktion zeigt und stark mit der Situation umgeht. Selbst wenn dein Kind eher hilflos reagieren würde, gibt es keinen Grund zur Sorge. Jedes Kind kann seine Resilienz trainieren.

Was sagt die Resilienz-Forschung?

Eine der bekanntesten Studien zur Resilienz ist die Kauai-Studie von Emmy Werner. Über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren untersuchte sie 698 Kinder auf der hawaiianischen Insel Kauai, die in schwierigen sozialen Verhältnissen, wie Armut, Misshandlung oder dem Verlust der Eltern, aufwuchsen. Viele dieser Kinder entwickelten Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten aufgrund ihrer herausfordernden Umstände. Interessanterweise wurden etwa ein Drittel dieser Kinder dennoch zu resilienten Erwachsenen. Woran lag das? Emmy Werner entdeckte, dass diese Kinder schützende Faktoren wie familiären Zusammenhalt, hohe soziale Kompetenzen und den festen Glauben daran hatten, positive Veränderungen bewirken zu können.

Das bedeutet für uns Eltern, dass wir dazu beitragen können, dass unsere Kinder resilient werden. Wie das geht, zeigen wir dir im Folgenden.

Kinder lernen am Modell

Um zu sehen, wie die Resilienz unseres Kindes stärken können, sollten wir zunächst verstehen, wie die kleinen Menschen lernen. Kinder lernen am Modell. Das heißt, sie ahmen unser Verhalten nach. Besonders wichtig ist, wie wir selbst mit Rückschlägen, Fehlern und Problemen in unserem Leben umgehen. Erlauben wir uns Fehler zu machen oder schämen wir uns vielleicht dafür?

Für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder ist es sehr wichtig, dass Scheitern erlaubt ist, denn wir trauen uns nur, Neues auszuprobieren oder neue Wege zu gehen, wenn wir bei Fehlern nicht bestraft werden.

Das ist gleichzeitig die Grundlage, um Resilienz aufbauen zu können.

Teste hier, wie resilient dein Kind schon ist!

Es gibt sechs Schlüssel oder Resilienzfaktoren, die die Resilienz deines Kindes ausmachen. Bitte beachte bei der Aufzählung, dass es nie ein Kind geben wird, dass in allem super ist. Es geht eher darum, zu erkennen, welche Bereiche trainiert werden können.

Selbst- und Fremdwahrnehmung: Ein resilientes Kind kann sich selbst beobachten und die eigenen Gefühle erkennen. Gleichzeitig sollte es auch die Gefühle anderer Menschen einfühlsam einschätzen können.

Selbststeuerung: Ein resilientes Kind kann seine Emotionen kontrollieren und angemessen auf frustrierende Erlebnisse reagieren. Dabei geht es nicht darum, Gefühle zu unterdrücken, sondern Verhaltensweisen zu regulieren.

Selbstwirksamkeit: Ein resilientes Kind hat Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten. Es erlaubt sich Fehler zu machen und glaubt daran, dass es trotz Hindernissen und Schwierigkeiten seine Ziele erreichen kann.

Problemlösen: Ein resilientes Kind sieht auftretende Probleme als Herausforderung, kann sie systematisch angehen und Lösungen entwickeln.

Soziale Kompetenz: Ein resilientes Kind ist in der Lage, empathisch mit anderen Menschen umzugehen und löst auftretende Konflikte.

Stressbewältigung: Ein resilientes Kind bleibt in Stressmomenten eher gelassen und weiß, wie es sich beruhigen kann. Entspannungsübungen für Kinder sind hier eine tolle Methode, um diese Kompetenz zu fördern.

Vielleicht hast du ein paar Anknüpfungspunkte erkannt.
Wichtig: Denke nicht in Schwächen, sondern überlege, wie du dein Kind stärken kannst! Teste auch gleich mal deine eigene Resilienz hier: https://gluecksheldin.de/resilienz-test

Praktische Übung für dich und dein Kind

Das kannst du sofort tun: Starte mit deinem Kind ein Glückstagebuch!
Überlegt euch (am Anfang zusammen) welche drei schönen Momente es am Tag gab. Notiert diese am Abend in ein Buch oder auf Zettel, die ihr in einem Glücksmomente-Glas sammelt.

Wir wissen aus der positiven Psychologie, dass wir dadurch unseren Optimismus trainieren und somit unser Selbstbewusstsein stärken.

Zudem macht das Durchschauen der vergangenen Momente Mut, wenn es gerade nicht so gut läuft.

 

Über Kathi und Olivia:
Kathi und Olivia von Glücksheldin stellten auch am eigenen Leibe fest, dass viele von uns Müttern einfach auf dem Zahnfleisch gehen.
Die eine tageweise, die andere phasenweise und die nächste auf Dauer. Wir alle leben in einer Zeit, in der immer mehr Mütter kurbedürftig sind und immer mehr Mütter in ein Burnout fallen. Die beiden haben sich mit Glücksheldin das Ziel gesetzt, dies zu verändern.
Sie helfen mit ihrem Podcast und ihren Online-Programmen fachlich fundiert und mit viel Herz Müttern und ihren Familien, ein glückliches, gelassenes Leben zu führen.

Schaut gerne vorbei auf glücksheldin.de!

 

Fotocredits: Alex Shute via Unsplash