Wie würdest du dein Leben aktuell beschreiben?
Mein erstes Jahr als Mama hat mich immens gefordert – viel mehr als ich es mir je hätte vorstellen können. Von Anfang an litt ich extrem unter dem krassen Schlafmangel, arbeitete zudem weiter in meiner Selbstständigkeit und hatte auch ganz schön an sich verändernden Freundschaften zu knabbern. Als mein Kleiner endlich besser schlief (Halleluja!) und in die KiTa kam, entspannte sich die Situation. Und jetzt – kurz vor seinem 2. Geburtstag – habe ich das Gefühl, mein Leben wieder mehr selbst bestimmen und gestalten zu können. Ich genieße unser Familienleben genauso wie meine Arbeitsprojekte und tüftle gerade noch daran, mehr Zeit für Yoga, Freunde treffen und Pärchenzeit mit meinem Freund zu integrieren. Unser Alltag hat sich eingespielt und ich bin sehr dankbar, dass es mir mental und körperlich wieder gut geht. An alle Mamas, die noch mitten im Struggle stecken: Habt Zuversicht, es wird wirklich besser irgendwann. Versprochen!
Was macht dich glücklich?
Dass meine Familie gesund ist und wir die Herausforderungen der letzten Jahre als Team gemeistert haben, macht mich unglaublich glücklich und dankbar. Wir führen ein gutes Leben voller Annehmlichkeiten wie einer schönen, großen Wohnung, einem eigenen Garten direkt am See und Urlaub mehrmals im Jahr. Mir ist bewusst, dass all das nicht selbstverständlich ist und ich versuche es daher umso mehr zu schätzen.
Außerdem erfüllt mich die Selbstbestimmtheit in meiner Arbeit. Dass ich maximal flexibel sein kann, hat sich gerade jetzt mit Kind schon oft bewährt. Und natürlich macht es mich glücklich und stolz, meinen kleinen Sohn aufwachsen und aufblühen zu sehen; der gleichzeitig anstrengendste und schönste Part meines Lebens.
Was ist dein Lieblingsmoment des Tages?
Abends, wenn ich eingekuschelt im Bett mit meinem kleinen Sohn noch ein Buch anschaue. Dicht gefolgt von dem Moment ca. 20 Minuten später, wenn ich weiß, dass der Tag geschafft ist und ich in Ruhe auf dem Sofa Netflixen oder eine Runde Yoga machen kann.
Dein Lifehack für das Leben als Mama?
Von Anfang an ein zuverlässiges Netz an HelferInnen aufbauen, die einen mit Kind, Haushalt und Co. unterstützen. Selbst, wenn man sich die größte Mühe gibt, wird es immer Situationen geben, in denen man es allein einfach nicht schafft und dankbar ist über Menschen, die einfach am Start sind (An dieser Stelle: Danke Mama und Papa!).
Außerdem der Klassiker: Niemals ohne Snacks das Haus verlassen. 😉
Was waren deine größten Learnings, die du als Mama hattest?
Puh, wie viel Platz hast du? 😉 Ganz ehrlich: Mein Kind ist das Krasseste was mir bisher passiert ist und ich hatte zuvor absolut keinen Plan, was da auf mich zukommt. Ich habe seit meiner Schwangerschaft unglaublich viel gelernt: über mich, meinen Körper und meine mentalen Kräfte; über Babys und das Wochenbett; über den Alltag mit einem Kleinkind; aber auch über Freundschaften, Familien, Beziehungen und unsere Gesellschaft.
Ich habe das Gefühl, dass das Muttersein in der Vergangenheit oft glorifiziert wurde und ich finde die Entwicklung sehr positiv, dass sich mittlerweile immer mehr Frauen trauen, auch über die Herausforderungen zu sprechen. Dank Social Media und tollen Podcasts wie deinem, Isa, fühlen sich Frauen nicht mehr so allein mit ihrer Situation und schaffen Aufmerksamkeit. Im LAYERS mag versuchen wir auch regelmäßig mit unseren ehrlichen Elternkolumnen einen realistischen Einblick in das Leben mit Kind zu geben, inklusive unangenehmen Themen wie Einsamkeit oder die Trennung vom Partner.
Hast du ein Erziehungsmotto?
Nein, bisher nicht. Ich versuche mich nicht zu sehr von außen beeinflussen zu lassen und meinem Sohn auf intuitive Weise die Werte mitzugeben, die ich wichtig finde.
Was hilft dir, wenn du einen so richtig beschissenen Tag hast?
Ich versuche mir dann immer bewusst zu machen, was alles gut läuft in meinem Leben und wie dankbar ich für all das bin. Außerdem hilft mir das Wissen, dass der nächste Tag schon wieder ganz anders aussehen kann und, wenn alle Stränge reißen, eine heiße Badewanne und Ablenkung durch gute Musik oder einen Podcast.
Wenn du morgen einen freien Tag nur für dich hättest… was würdest du tun?
Da muss ich nicht lange überlegen: Ich würde auf direktem Weg ins nächste Spa fahren und mir einen fetten Wellness-Tag inklusive Massage und Co. gönnen.
Hast du eine aktuelle Lieblingssache, die du der Crowd empfehlen kannst?
Die Netflix-Serie „Liebe und Anarchie“ mochte ich sehr. Zum Einschlafen höre ich immer Podcasts, z.B. „Und was machst du am Wochenende“ vom ZEIT Magazin. Wer in Leipzig ist, dem empfehle ich einen Besuch im Museum der bildenden Künste. Hier gibt es regelmäßig tolle Sonderausstellungen. Zuletzt hat mich der Instagram-Account @awkward_anfuehrungszeichen sehr zum Lachen gebracht.
Wo findet man dich? / Wo kann man mehr über dich erfahren?
Auf meinem Online-Magazin LAYERS mag und unserem Instagram Account @layers_mag.
Du kennst auch eine Wow-Frau, die du hier gerne mal im Interview hättest? Dann schreibe gerne an meine Kollegin Johanna: johanna@isawhoelse.de