Wie würdest du dein Leben aktuell beschreiben?
Auch, wenn ich eigentlich kein Fan bin: Ronan Keating’s “Life is a Rollercoaster” beschreibt’s für mich ganz gut 🙂 Die Letzten 2,5 Jahre ist bei mir (fast) kein Stein auf dem anderen geblieben.
Was macht dich glücklich?
Die Kombination aus Freiheit und Leichtigkeit. Und ja, das ist auch als Mama absolut erlebbar!
Was ist dein Lieblingsmoment des Tages?
Immer der, in dem ich mich frei und leicht fühle. Manchmal ist das der Moment, in dem das Kind eingeschlafen ist und ich weiß, jetzt hab ich Zeit für mich oder Paarzeit. Manchmal ist das der Moment an dem meine Tochter vor Freude quietschend mit ausgebreiteten Armen auf mich zugelaufen kommt. Und manchmal ist es das Gefühl, wenn ich in einem großen Emotions-Sturm ruhig bleibe und merke, dass ich tatsächlich der Anker der Familie sein kann.
Dein Lifehack für das Leben als Mama?
Selbsterkenntnis und eine gesunde “Scheiß-auf’s-Außen”-Mentalität als Resultat. Die Gesellschaft und unsere eigene Herkunftsfamilie haben uns mit so vielen unbewussten Ansprüchen und Glaubenssätzen konditioniert, dass es verdammt schwer ist, wirklich die Mama zu sein, die man selbst sein will. Und dann ist Mama-Sein schwer, unerbittlich, erschöpfend und zermürbend.
Glücklich und erfüllt Mama-Sein geht meiner Meinung nach nur, wenn wir Mama sind wie wir es sein wollen! Und um das zu schaffen dürfen wir ganz ordentlich ausmisten. Und uns freimachen von all dem “Mama-kann-alles”-Bullshit. Ach ja: Und einfach mal nach Hilfe fragen und Hilfe annehmen!
Was waren deine größten Learnings, die du als Mama hattest?
In den Worten der ayurvedischen Schriften: “Kinder sind die spirituelle Weiterentwicklung ihrer Eltern. Deshalb sind sie ihre Lehrmeister.” Ich hab mein ganzes Leben nicht so viel gelernt, wie als Mama. Wenn ich drei Sachen rauspicken muss, dann die hier:
- Wenn du wirklich die Mama sein willst, die du sein kannst, musst du dich mit deiner eigenen Mama auseinandersetzten.
- Freiheit ist nicht im Außen. Freiheit ist der Moment, in dem du deine Trigger annimmst, den Widerstand aufgibst und Heilung möglich wird.
- Mama-Sein allein macht keinen Sinn. Hol dir Hilfe, wann immer du sie brauchst.
Hast du ein Erziehungsmotto?
Ja, dass ich den Begriff “Erziehung” komplett ablehne 😉 Ich sehe es als ein Begleiten. Für mich sind Kinder schon zur Geburt perfekte Wesen, die alles in sich tragen und “nur” ein Umfeld brauchen, dass ihnen die richtige Balance aus Sicherheit und Freiheit bietet um sich in ihrer ganzen Großartigkeit zu entfalten. Diese Balance zu finden ist für mich die größte Herausforderung des Mamaseins.
Was hilft dir, wenn du einen so richtig beschissenen Tag hast?
Mein Selbst-Check-In. Wenn ich merke, hier läuft gerade alles aus dem Ruder, gehe ich ganz intensiv und bewusst nach innen und stelle mir drei Fragen:
- Was braucht mein Körper gerade?
- Was braucht mein Geist gerade?
- Was braucht meine Seele gerade?
Das was als Erstes aufplöppt zählt und wird erstmal wahrgenommen. Vielleicht kann ich mir das dann sogar gleich geben (z.B.: der Körper braucht essen/trinken/eine Jacke weil mir kalt ist) dann super! Vielleicht ist es im Moment nicht möglich, aber ich weiß, innerhalb der nächsten Stunden kann ich mich darum kümmern (z.B. mein Geist braucht Ruhe) dann merke ich mir das und erfülle mir das Bedürfnis SO BALD ES GEHT. Oder aber es geht vielleicht wirklich gar nicht in absehbarer Zeit (z.B.: Meine Seele will einen Tapetenwechsel und Zeit alleine ohne Familie) dann erkenne ich auch das an, trauere darum, dass es nicht geht und schaue, was ist die bestmögliche Alternative? Vielleicht zwei Stunden Me-Time bei einer Massage am nächsten Wochenende.
Klingt jetzt erstmal super lang und kompliziert, aber zum Glück denken wir schneller, als wir lesen 😉 Sich seiner Bedürfnisse klar zu werden und zu entscheiden, was davon umsetzbar ist, braucht wirklich nur 1-2 Minuten und kann ein absoluter Gamechanger sein! Weil: Bedürfnisse wollen vor allem gesehen werden!
Wenn du morgen einen freien Tag nur für dich hättest… Was würdest du tun?
Erstmal richtig schön in Ruhe ein warmes Frühstück mit richtig gutem Kaffee. Dann ne Runde reiten (für mich das ultimative Gefühl von Flow und geerdet sein) und mich dann mit ner Freundin zum Lunch und nem kleinen Bummel in der Stadt treffen. Abschluss ein entspannter Bar-Abend. Als Frauen. Nicht “nur” Mamas mit Mamathemen…
Hast du eine aktuelle Lieblingssache, die du der Crowd empfehlen kannst?
Reiten! Wirklich. Pferde sind so hochsensible Wesen, die direkt widerspiegeln, wie es in dir drin aussieht. Wenn du Schwierigkeiten hast in den Moment zu kommen: mit dem Pferd passiert das ganz von alleine. Positiver Nebeneffekt: Tapetenwechsel für die Seele und Me-Time – siehe “beschissener Tag” 😉 Man kann sich ja auch mal ‘ne Probereitstunde zum Geburtstag wünschen. Oder so.
Wo findet man dich? / Wo kann man mehr über dich erfahren?
Am meisten passiert auf Instagram @anna.klose_ . Wenn du aber ein paar Hintergrundinfos über mich und meinen Weg willst, findest du dazu Einiges auf meiner Webseite. Da kannst du mir auch ganz einfach ne Email schicken, falls du direkt mit mir zusammenarbeiten willst oder mehr über Ayurveda und ayurvedische Psychologie erfahren willst. Ich freu mich auf dich 🙂