Von Gastautorin Meike Gruber
In unserer Drei-Zimmer-Wohnung war klar, dass meine Tochter, zumindest in Corona-Homeoffice-Zeiten, kein eigenes Zimmer haben wird. Die Meinungen zu Babyzimmern sind beim Nachlesen eindeutig: „Ein Baby braucht doch kein eigenes Zimmer.“ Es stimmt, dass es nicht notwendig ist. Dennoch finde ich es schön, dass meine Maus ihre „eigene Ecke“ hat, wo sie ihr Spielzeug finden und ruhen kann. Natürlich liegt am Ende des Tages trotzdem alles überall. Aber dann räumen wir vor dem Schlafengehen alles gemeinsam wieder an seinen Platz zurück.
Mein Mann und ich haben uns für das Thema „Wald“ entschieden. Wichtig waren uns dabei folgende Faktoren:
- Es sollte nicht zu konkret werden, damit auch thematisch weniger passende Sachen nicht wie ein Fremdkörper im Zimmer wirken.
- Da wir zur Miete wohnen, war es wichtig, einfache Lösungen zu finden, die man schnell wieder rückgängig machen kann.
- Im Altbau erscheint es einem Kleinkind bei den hohen Decken (3,80 m) unendlich hoch. Ziel war es deshalb, diese optisch etwas abzusenken.
Mein Tipp: Macht euch im Vorhinein eine Liste, welche Farben im Zimmer dominant auftauchen sollen und welche Tiere oder Pflanzen ihr gegebenenfalls einbauen möchtet. Ich habe damals fleißig auf Pinterest recherchiert, um mich inspirieren zu lassen.
Wenn euch auch die Bastellaune gepackt hat, dann möchte ich euch hier ein paar meiner Ideen vorstellen.
1. Wandpaneele für die Wohlfühlatmosphäre
Gerade in kalten, weißen Ecken kann so ein Wandpaneele für mehr Wohnlichkeit sorgen. Es ist das Pendant zu den Deckenpaneelen und erlebt gerade einen richtigen Hype. Dabei sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Ich habe mich für einfache Leisten um die Ecke entschieden. Diese habe ich vorher in grün gestrichen und oben gibt es ein Brett, um etwas draufstellen zu können. Ich gebe zu, dass dieses Teilprojekt hauptsächlich mein Mann übernommen hat, der handwerklich affin ist. Wir haben dafür zwei Mittage gebraucht: 1x einkaufen und streichen, 1x sägen und anbringen. Schritt für Schritt könnt ihr das hier nachlesen.
2. Kuschel- und Leseecke mit Baldachin
Mein absoluter Lieblingsort im neuen Kinderzimmer ist die Kuschelecke. Ich habe zwei günstige Kindermatratzen gekauft und in die Paneelen-Ecke gelegt. Ihr könnt wahlweise die Matratzen übereinander (für einen weicheren Platz) oder nebeneinander (für eine große Kuschelfläche) legen. Ein Baldachin macht den Bereich verspielt und kuschelig. Kleiner Zusatz: Wenn man in den Reifen des Baldachins eine Lichterkette hängt, kann man unterm Sternenhimmel kuscheln. Entscheidend sind auch die passenden Kissen. Zum Thema „Wald“ gibt es unzählige Motive und Formen zu kaufen. Ich habe mich für neutrale Kissen mit unterschiedlichen Oberflächen entschieden und selbst noch zwei Pilz-Kissen genäht. Am Wandpaneel lassen sich problemlos Bücherregale befestigen. Die halten wirklich bombenfest und die kleine Maus hat sich schon häufig daran hochgezogen. Ich habe mich aufgrund des Platzangebotes für ein Gewürzregal (BEKVÄM Gewürzregal) und ein Bücherregal (FLISAT Wandaufbewahrung) von IKEA entschieden, die ich vorher passend gestrichen habe. Natürlich dürfen beim Thema „Wald“ die Pflanzen und Tiere auch nicht fehlen. In Bezug auf Grünzeug habe ich ein klares Motto in der Wohnung: Pflanzen in Sicht-, aber nicht in Griffweite!
3. Eulen als „fröhliche Hüter“ auf der Fensterbank
Passend dazu und in Verbindung mit unserem Motto habe ich die Idee mit den Eulen auf der Fensterbank entdeckt und direkt umgesetzt. Ein paar buschige grüne Pflanzen und passende Tontöpfe sind dazu nötig. Ich habe die Gesichter mit Bleistift vorgezeichnet und danach mit Acrylstiften (die kann man echt für alles verwenden!) angemalt. Ein echter Hingucker!
4. Bilder „Waldtiere“
Wenn ihr online etwas recherchiert, werdet ihr mit der Stichwortsuche „Waldtiere Bilder Kinderzimmer“ schnell fündig. Aber wieso Bilder kaufen, wenn man diese auch selbst malen kann? Die Patentante der Maus und ich haben daraus einen richtig schönen Samstagnachmittag gemacht. Das Ergebnis kann sich, denke ich, ganz gut sehen lassen. Achso: Ganz frei von Hand sind die Zeichnungen nicht. Wir haben uns an bestehenden Bildern orientiert.
5. Wanddeko mit Makramee
Ein weiteres Highlight für mich sind die Makramee Ampeln an der Wand, die eine Verbindung zwischen Decke und Boden herstellen. Ich habe diese im Baumarkt für knapp 3€ das Stück gefunden. Die fleißigen Knüpfer unter euch können diese sicher auch mit wenig Aufwand selbst herstellen. Damit die Blumentöpfe nicht direkt an der Wand anlehnen habe ich mithilfe einer Schichtholzkonsole eine Konstruktion gebaut, um die Pflanzen an der Wand hängen zu lassen. Dabei werden die Konsolen oben keilförmig etwas angesägt, damit der Ring der Makrameeampel sich darin einsenkt bzw. verkeilt, um nicht herunter zu rutschen. Die Konsolen werden dann nach Wunsch an der Wand angebracht und die mit Hängepflanzen befüllten Ampeln eingehängt.
Das Wichtigste in meinen Augen: Nicht nachmachen, sondern inspirieren lassen und euer eigenes Projekt daraus machen. UND: Niemals den Spaß verlieren!
In diesem Sinne viel Vergnügen beim Basteln!
Über Meike:
Meike ist 32 Jahre alt und wohnt in der „deutschen Toskana“ also Karlsruhe. Mit ihrem 14 Monate alten Energiebündel und ihrem Mann ist sie gerne draußen. Immer wieder hat sie eine neue DIY-Idee im Kopf, ansonsten ist sie sportlich unterwegs (auch mit Kleinkind) und beschäftigt sich mit gesunder Ernährung.
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Photocredits: Meike Gruber