Wow, Frau: Steffi

Wie würdest du dein Leben aktuell beschreiben?

Mir geht es eigentlich nicht anders als all den anderen Mamas (oder Papas), die versuchen Familie und Business irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Wer da kein gutes Zeitmanagement hat ist einfach verloren. Die Pandemie hat meine Lebenssituation natürlich auch komplett auf den Kopf gestellt. So chaotisch wie in den letzten beiden Jahren habe ich mich selbst noch nicht erlebt. Habe jedenfalls festgestellt: Ich bin doch kein Duracell-Hase und dementsprechend ging beruflich nicht wirklich viel voran in der letzten Zeit – Family first!

Zu Anfang der Coronazeit (in der auch meine jüngste Tochter geboren wurde) genossen wir noch die „entschleunigte“ Zeit. Aber die Herausforderungen, die diese Pandemie mit sich brachte, haben mich eben auch oft an meine Grenzen stoßen lassen. Das darf man auch mal offen zugeben. Ich war sehr oft verzweifelt und auch traurig über die ganze Situation für meine Kinder.

Und natürlich trauere ich auch ein bisschen um meine Me-Time, die entsprechend auf Null gesunken ist. ABER! Ich bin ein positiv gestimmter Mensch und ich bin super guter Hoffnung, dass das nächste Jahr für mich und für uns alle besser wird und ich schicke allen Mamas (den Papas auch) ein paar positive Gedanken und sage euch: Ihr habt so viel geleistet – gönnt euch mal wieder was.

Was macht dich glücklich?

Meistens sind es die kleinen Dinge wie:

  • Frischgeduscht in ein frischbezogenes Bett hüpfen (wer jauchzt da ebenfalls vor Freude?)
  • Sommernächte mit Freunden (Musik, Lagerfeuer, Sternenhimmel, Essen & Trinken)
  • wenn meine Waage ein Kilo weniger anzeigt (Schwangerschaftskilos sind hartnäckig)
  • an Babyfüßen schnuppern (oder gleich das ganze Baby anknabbern)
  • Pistazieneis (am liebsten direkt in Italien geschleckt)
  • wenn alles frisch geputzt und alles an seinem Platz liegt (auch wenn’s leider nur 2min. anhält)
  • alte Kinderserien schauen
  • das Gesicht in das lange, weiche Fell meiner Katze stecken
  • Pizza direkt auf dem Sofa essen, angekuschelt an den Mann (natürlich wenn die Kinder schon im Bett sind, haha)
  • eine Krise überstehen

Was ist dein Lieblings-Moment des Tages?

Als Früher Vogel der den Wurm fängt, mag ich die ersten Minuten nach dem Aufstehen am liebsten. Wenn ich die Rollläden öffne und meistens noch den Sonnenaufgang sehen kann. Das Licht, das schön durch unsere Fenster fällt und Schattenspiele auf den Wänden zeichnet. Und die kurz-anhaltende Ruhe (bis ich die Kinder geweckt habe). In der Regel sind dann alle ausgeschlafen und freuen sich mich zu sehen (zumindest die Kleinste). Und am Anfang des Tages sind meist (noch) alle gut gelaunt. Ein guter Cappuccino mit ordentlicher Milchschaumhaube gehört ebenfalls zu meinen Lieblings-Momenten des Tages bzw. des Morgens.

Dein Life-Hack für das Leben als Mama?

Hör auf dein Herz.
Außer der Winzer sagt „Ich empfehle den Weißwein“. Dann hör auf den Winzer.

Was waren deine größten Learnings, die du als Mama hattest?

Als Mama eines autistischen Kindes ist mein größtes (neverending) Learning, dass ich sehr geduldig und kompromissfähig sein muss – oftmals über ein normales Maß hinaus. So schwer es also manchmal fällt die Ruhe zu bewahren oder gewisse Riten zu ertragen – meine Erfahrung lehrt mich, dass manche Dinge nur über Gelassenheit, Ablenkung und möglichst konsequente Reaktionen zu lösen sind.
Und was man als Mama auch lernen muss: Sobald die Kinder in den Kindergarten kommen, hat man es mit vielen anderen Eltern zu tun. Ich sage das mit einem ganz großen, zwinkernden Auge. Dazu gibt es glaube ich auch eine Podcast-Folge von Isa, die das ganz gut beschreibt.

Hast du ein Erziehungs-Motto?

Puuuuh, eigentlich nicht. Ich erziehe einfach mit viel Herz und gesundem Verstand 😉
Und jaaaa, ich bin auch mal streng. Strenger als der Papa. Wenn man ehrlich ist, fragt man sich ja doch öfter am Ende eines langen Tages, ob man in manchen Situationen richtig reagiert/erzogen hat, es gibt für mich also kein ultimatives Erziehungsrezept.

Wir haben aber ein nettes Abendritual. Wenn wir die Kinder für das Bett richten, fragen wir jedes Kind einzeln, was ihm/ihr am Tag am besten und was ihm/ihr gar nicht gefallen hat. Ich finde das ist eine schöne Möglichkeit, ruhig und individuell auf jedes Kind einzugehen und man kann rückblickend die schönen und auch die unangenehmen Situationen des Tages Revue passieren lassen und darüber diskutieren.

Aufklärung über Menschenwürde, Tier- und Umweltschutz ist mir auch sehr wichtig und ich freue mich, dass davon schon eine große Menge bei meinen Kids hängen geblieben ist.

Was hilft dir, wenn du einen so richtig beschissenen Tag hast?

Ein Glas Wein und Chips 😉 und mein Mann, der mir Abends den Kopf auf der Couch krault. Yoga hilft mir auch, um den Kopf freizubekommen.

Wenn du morgen einen freien Tag nur für dich hättest… was würdest du tun?

Entweder mit meinem Mann in die Sauna/Therme gehen und anschließend gut essen. Oder ganz alleine in die Stadt gehen (zumindest vor Corona meine Lieblingsbeschäftigung) und stundenlang in Dekorationsgeschäften und Buchhandlungen bummeln, dazwischen das ein oder andere Café besuchen.

Hast du eine aktuelle Lieblingssache die du der Crowd empfehlen kannst?

Momentan schaue ich nicht viel Fernsehen. Aber ich habe diese Serien so geliebt: „This is us“, „Grey’s Anatomie“, „Desperate Housewifes“, „Sex and the City“. Außerdem verschlinge ich unheimlich gerne spannende Bücher von meinen Lieblingsautoren: Sebastian Fitzek und Simon Becket.

Wo findet man dich? / Wo kann man mehr über dich erfahren?

Meinen Rezept & DIY-Blog findet man unter homeandherbs.de . Dort gibt es auch ein paar schöne DIY-Ideen für Kinder.

Zusätzlich kann man mich auf meinen Social-Media-Kanälen abonnieren: Instagram, Pinterest und Facebook.

Vor Kurzem habe ich den Instagram-Kanal “Regenbogen.Spektrum” zum Austausch über Autismus bzw. autistische Kinder gegründet. Dort teile ich Begebenheiten, Erfahrungen und Alltagsgeschichten aus unserem Leben mit autistischem Kind.